Zum Tag der Deutschen Einheit 2022

Gleichwertige Lebensverhältnisse, gerechte Löhne und Chancengerechtigkeit endlich realisieren

32 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands stellt die Volkssolidarität zum Tag der Deutschen Einheit die außergewöhnlihen Transformationsleistungen der Ostdeutschen nach der „Wende“ in den Vordergrund.

„Gegenwärtig stehen wir hier in Europa und weltweit vor den großen Herausforderungen der Krisen dieser Zeit: Krieg, Klima, Inflation und Energieversorgung. Die Sorgen der Menschen sind groß“,  meint Susanna Karawanskij, Präsidentin der Volkssolidarität. „Mauerfall und Deutsche Einheit haben das durch von Unfreiheit gekennzeichnete Regime der DDR beendet. Und sie haben zugleich in fast allen ostdeutschen Familien durch Erfahrungen von Job-, Werte- und Heimatverlust tiefe Brüche erzeugt, deren Folgen bis heute spürbar sind.“

Etwa 80 Prozent der Ostdeutschen verloren infolge der Wiedervereinigung zeitweise oder dauerhaft ihren Job. Frauen traf es infolge der flächendeckenden Abwicklungen im produzierenden Gewerbe besonders hart. Die Abwanderung von mehr als 1,2 Millionen Menschen nach der Wende, davon dreiviertel Unter-25-Jährige und vor allem Frauen, hat bis heute Einfluss auf Wirtschaftskraft, Infrastruktur, Geburtenrate und Lebensqualität im Osten. Die demografische Entwicklung ist vor allem in ländlichen und strukturschwachen ostdeutschen Regionen katastrophal. Der Osten ist am Beispiel Sachsen mit seiner Einwohnerzahl laut ifo Dresden auf dem Stand von 1919. Die fünf ostdeutschen Flächenländer bilden mit dem Durchschnittsalter der Bevölkerung von 47,4 Jahren das Schlusslicht der Bundestatistik.

Susanna Karawanskij betont: „Trotz der Widrigkeiten und Umstände haben viele Ostdeutsche die Herausforderungen der Nachwendezeit mit viel Mut zum Risiko, nicht selten trotz bitterer Rückschläge erfolgreich gemeistert und tun dies bis heute. Ihre Kinder nutzen die Chancen unserer freien Gesellschaft und verstehen sich immer weniger und anders als „ostdeutsch“ „Nichtsdestotrotz“, so die Präsidentin weiter, „hat die kollektive Erfahrung des Nicht-mehr-gebraucht-werdens in vielen Familien Spuren hinterlassen, die bis heute auf unterschiedliche Weise nachwirken – auch durch verloreneres Vertrauen in demokratische Strukturen und die Werte der Freiheit.“

Als notwendigen Schritt zur weiteren Angleichung der Lebensverhältnisse fordert die Präsidentin der Volkssolidarität: „Es muss endlich Schluss sein damit, dass die Menschen im Osten schlechter bezahlt werden als in den alten Bundesländern. Wodurch ist das so viele Jahren nach der Wiedervereinigung noch zu rechtfertigen? Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse heißt vor allem auch gleicher Lohn für gleiche Arbeit, gerade in Zeiten von Krise und Inflation.“

Abschließend macht die Präsidentin deutlich: „Ostdeutsche haben eine eigene Geschichte sowie Prägungen und Erfahrungen, die sich von den kollektiven Erlebnissen vieler Menschen in den alten Bundesländern unterscheiden. Das braucht Sichtbarkeit. Die Volkssolidarität befürwortet deshalb die Sicherstellung ostdeutscher Repräsentanz in bundesweit sichtbaren Mandats- und Spitzenfunktionen sowie eine gezielte Beteiligung von Menschen, die sich als ostdeutsch verstehen, z.B. über Bürger*innenräte.“

Volkssolidarität Bürgerhilfe e.V.
Kirchplatz 11
15711 Königs Wusterhausen

Tel.: 03375 / 21 51 20
Fax: 03375 / 21 51 219